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Boa constrictor constrictor Peru - Peru Rotschwanzboa
Boa constrictor constrictor Peru Rotschwanzboa | Iquitos Peru Boa c. constrictor Pucallpa Peru | Peruanische Rotschwanzboa | reinrassige Peru Rotschwanzboas
Peru hat einen 2400 km langen Küstenstreifen entlang des Pazifiks und grenzt im Norden an Kolumbien und Ecuador, im Westen an Brasilien und im Süden an Chile und Bolivien. Das Staatsgebiet ist ungefähr viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Mehr als die Hälfte von Peru ist mit Regenwald bedeckt.
Aufgrund der geographischen Gegebenheiten gibt es in diesem Staat sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen. Da sind einmal das trockene Küstengebiet (Costa), dann der Andenraum (Sierra) mit schneebedeckten Gipfeln oberhalb von 5000 Meter und die Selva, das Amazonastiefland im Osten Perus mit seinen tropischen und subtropischen Regenwäldern.
Die Selva ist die Heimat der Peruanischen Boa c. constrictor (Peru Rotschwanzboas). Diese von Regenwald bedeckte Region nimmt fast 60% der Gesamtfläche Perus ein. Die Jahresmitteltemperatur beträgt dort ca. 26 Grad und die jährliche Niederschlagsmenge erreicht bis zu 3800 mm/m². Die Regenzeit dauert von Dezember bis April, wobei ausgiebige Niederschläge auch in der Trockenzeit keine Seltenheit sind.
Die größte Stadt dieser Region ist Iquitos. Ihr Name ist untrennbar mit den Peruanischen Boa c. constrictor verbunden, die sich in privater Haltung befinden. Das gilt auch für Pucallpa, das weiter südlich liegt.
Erwähnenswert ist auch, dass in der Gegend von Olmos/Peru, das liegt westlich (!) der Anden, also im Verbreitungsgebiet von Boa c. ortonii, ebenfalls Boa c. constrictor vorkommen.
Wir haben Bilder von Exemplaren gesehen, die in freier Wildbahn in der Nähe von Olmos aufgenommen wurden. Diese Abgottschlangen unterscheiden sich in keiner Weise von ihren Unterart – Genossen aus der Region Iquitos.
Offenbar sind die Anden in dieser Gegend nicht hoch oder unpassierbar genug, um eine unüberwindliche Barriere für die Abgottschlangen zu darzustellen. Es ist daher durchaus denkbar, dass in der Olmos Region auch Mischformen zwischen Boa c. constrictor und Boa c. ortonii existieren.
Bis zum Ende der 90er Jahre konnten auf legalem Weg so gut wie keine Abgottschlangen aus Peru ausgeführt werden. Erst danach wurde der Export von so genannten Farmnachzuchten erlaubt. Seit dieser Zeit ist die Peruanische Rotschwanzboa häufiger in der Terrarienhaltung anzutreffen. Die Ausfuhr dieser Tiere geschieht grundsätzlich über Iquitos. Die exportierten Tiere stammen auch fast immer aus dieser Gegend.
Die Boa c. constrictor aus den verschiedenen Regionen von Peru unterscheiden sich so gut wie überhaupt nicht voneinander. Abgottschlangen aus der Umgebung von Iquitos im Nordosten Perus sehen nicht anders aus als ihre Artgenossen aus der Gegend von Pucallpa im Osten oder die entsprechenden Exemplare aus Madre de Dios im Südosten von Peru, obwohl zwischen Iquitos und Madre de Dios etwa 2000 km liegen.
Die Peruanischen Rotschwanzboas sind sehr gut an ihrer meist ockergelben Grundfärbung und den sanduhrförmigen Sattelflecken zu erkennen. Unserer Meinung nach haben diese Tiere das größte Wachstumspotential aller Boa c. constrictor. Sie kommen teilweise schon mit einem Geburtsgewicht von knapp 100 Gramm zur Welt. Normal sind bei Boa c. constrictor etwa 60 – 80 Gramm.
Trotz der typischen Merkmale ist es falsch, Tiere mit diesem Aussehen automatisch Peru zu-zuordnen. Wie bereits vorher erwähnt, sehen kolumbianische Boa c. constrictor aus der Region von Leticia genauso aus. Das Gleiche gilt auch für die Rotschwanzboas im östlichen Amazonasbecken des Nachbarstaates Ecuador.
Diese Gruppe von Boa c. constrictor (Peru, Leticia/Kolumbien sowie Ecuador) unterscheidet sich sowohl in Zeichnung als auch in Färbung so gravierend von den Rotschwanzboas aus Surinam/den Guyanas, dass sie auf keinen Fall mit solchen Tieren verpaart werden sollten.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die Peruanischen Boa c. constrictor bis Ende der 90er Jahre fälschlicherweise als Boa c. ortonii bezeichnet wurden. Dieser Irrtum ist jedoch mittlerweile aufgeklärt.